Eigentlich wollte ich heute darüber schreiben, dass es in meiner neuen Gemeinde eine Familien-Loge gibt und es deswegen ganz wunderbar klappt, meinen Sohn mit in den Gottesdienst zu bringen. Aber genau heute wurden uns mehrere Male genervte Blicke und Kopfschütteln zugeworfen.
Dabei hat little C. nicht geschrien oder geweint. Er hat gespielt und dabei hin und wieder etwas gesagt und zum Ende des Gottesdienstes ist er mit mir an der Hand im hinteren Teil des Kirchenraumes umhergegangen. Alles aber noch im Rahmen, nach meinem Empfinden. Das Empfinden einiger Gemeindemitglieder war aber anders. Was sie genau gestört hat, das weiß ich nicht. Ich wüsste es aber gerne. Denn dann könnte ich (besser noch: wir gemeinsam) die Situation ändern. Was mich gerade so aufbringt, ist genau dieser Punkt. Ich habe mit diesen Menschen schon einige Gottesdienste gefeiert, zwar haben wir noch nie wirklich miteinander gesprochen, aber ganz fremd sind wir uns auch nicht.
Ich würde mir wünschen, dass sie mich in diesen Momenten ansprechen, wenn sie sich gestört fühlen und wir dann gemeinsam eine Lösung dafür finden. Mir nur Kopfschütteln entgegenzubringen ist kontraproduktiv und hinterlässt bei mir ein schlechtes und wütendes Gefühl. Aber auch ein Gefühl, dass mein Sohn und ich unerwünscht sind. Dabei gehören wir doch dazu! Ich möchte nicht warten, bis mein Sohn größer ist und still sitzen kann. Religiöse Erfahrung und Bildung beginnt auch schon in jungen Jahren, das möchte ich ihm nicht verwehren. Ein Leser hat mir nach meinem ersten Artikel zu dem Thema geschrieben, dass Gottesdienst ja kein Theaterstück sei, für das man bezahlt habe, alle still sitzen müssen und es ein Anrecht auf Ruhe gäbe. Und das stimmt. Gottesdienst feiern alle gemeinsam. Groß und klein. Laut und leise!
Habt ihr solche Reaktionen auch schon mal erlebt? Wie habt ihr reagiert? Wie seid ihr damit umgegangen? Schreibt mir gerne!