Meine 5 Ideen für die wirklich allerletzten Religionsstunden
An meiner Schule endet der Religionsunterricht bereits zum Ende der neunten Klasse. Bis zu den Sommerferien ist es nicht mehr lang und meine Klassen habe ich jetzt nur noch wenige Male. Für sie sind jetzt die allerletzten Religionsstunden überhaupt angebrochen. Klassischerweise wird in den letzten Stunden ein Frühstück organisiert, ein Film geschaut oder ein Museum besucht. Das erwartet die Schüler*innen aber in vielen anderen Fächern auch. Ich habe nach ein paar Ideen gesucht, die einen besonderen Abschluss des Religionsunterrichts ermöglichen. Hier sind meine fünf Ideen:
1. Eine Ausstellung gestalten
Wie wäre es, wenn die Schüler*innen eigene Ausstellungsstücke entwerfen und mit diesen eine eigene Ausstellung kreieren? Die Schüler*innen suchen sich ein Thema, eine Frage oder einen Gedanken aus, die im Religionsunterricht behandelt worden sind und sie besonders interessiert. Dazu entwerfen sie ein eigenes Kunstwerk – Gemälde, Skulptur oder Performance- alles ist möglich. Die Kunstwerke werden in einer Ausstellung (mit Werkbeschreibung und einer Führung) anderen Jahrgängen, den Lehrenden oder den Eltern präsentiert.
2. Ein religions-philosophisches Picknick
Beim religions-philosophischen Picknick, bei dem jede*r aus der Religionsgruppe einen Snack mitbringt, werden Fragen diskutiert und versucht zu beantworten. Hier ist das Besondere, dass die Fragen von den Lehrer*innen kommen. In der Stunde vorher werden die Lehrer*innen der Schule gefragt, welche Fragen sie an das Leben haben (z.B. Woher kommen wir? Was geschieht nach dem Tod? Glauben alle Menschen an den gleichen Gott?). Diese werden gesammelt und beim Picknick besprochen und beantwortet. Die gemeinschaftliche Antwort der Gruppe wird notiert und der jeweiligen Lehrperson hinterher übergeben. Dieses Picknick habe ich bereits schon einmal durchgeführt. Und ich muss sagen, dass es große Freude bereitet hat. Es war wirklich spannend für die Schüler*innen die Frage der Lehrer*innen zu lesen und ihnen eine Antwort zu schreiben. Dabei sind interessante Gespräche entstanden, die einen guten Rundumschlag aus den vergangenen Jahren Religionsunterricht wiederspiegeln.
3. Escape Room
Escape Rooms sind bei vielen Jugendlichen beliebt und werden gerne gespielt. Auf Materialplattformen sind mittlerweile auch viele Variante zu finden. Nur leider ist die Auswahl für den Religionsunterricht gering. Zwar gibt es seit Ende letzten Jahres auch ein Buch („Der geheimnisvolle Raum“ von Ingo Müller, Timo Nöh, Simon Sander und Michael Stöhr – habe ich noch nicht gelesen), aber man kann Escape Rooms auch alleine konzipieren. Oder man gibt diese Aufgabe gleich an die Religionsgruppe ab. So könnte eine Gruppe einen Escape Room für die Parallelklasse erstellen und andersherum. Anleitungen, wie Escape Rooms gestaltet werden können, sind online zu finden.
4. Schnitzeljagd offline und online
Mir kam die Idee für die Religionsgruppen eine Schnitzeljagd zu erstellen. Die Schnitzeljagd führt durch den Schulkiez und endet in der benachbarten Kirche. Hierbei können Rätsel und Aufgaben gestellt werden, die mit allen bisher behandelten Themen zu tun haben. Beim Recherchieren bin ich auf die App „Actionbound“ gestoßen. Mit dieser App kann man „ …mobile Abenteuer und interaktive Guides für Smartphones und Tablets“ gestalten. Also eine digitale Schnitzeljagd. Es gibt auch fertige „Bounds“ die man spielen kann. Die App klingt sehr spannend und ich würde sie gerne ausprobieren. Allerdings benötigt man, wenn man sie im Unterricht einsetzten möchte, eine Lizenz (die gibt es ab 45€).
5. Mein Reli-Spruch
Welches Thema hat dich besonders beschäftigt? Welche/r Spruch/Gedanke/Bibelgestelle hat dir gefallen? Welche Geschichte hat dich fasziniert? Formuliere dazu einen Satz, der dich auch über den Religionsunterricht hinaus begleiten kann. – So oder ähnlich könnte der erste Teil der Aufgabenstellung lauten. Meine Idee: Die Schüler*innen formulieren einen Satz (aus den Themen des Religionsunterrichts) den sie „mit nach Hause nehmen“ möchten, ähnlich wie ein Taufspruch oder Konfirmationsspruch, nur dass der Satz der Schüler*innen in ihrer Sprache verfasst werden soll. Dieser Satz wird mit Textilfarben auf einen Stoffbeutel geschrieben, welcher natürlich mit weiteren Bildern und Symbolen ergänzt werden kann. Dadurch wird der Satz „tragbar“, kann mit nach Hause genommen werden und die Schüler*innen in ihrem Alltag begleiten. Und so erinnern sie sich vielleicht auch ab und zu zurück an den Religionsunterricht.
Mhm… und welche Idee setzte ich jetzt um? Ich glaube, ich lasse die Gruppen entscheiden. Ich bin gespannt auf das Ergebnis und vorallem diese Ideen auszuprobieren. Was macht ihr in euren allerletzten Religionsstunden? Könntet ihr euch vorstellen, eine dieser Ideen umzusetzen? Schreibt mir!